Madjidi, Maryam
Du springst, ich falle Roman
Buch

Der preisgekrönte autobiografische Roman erzählt von einer Kindheit im Iran und dem Exil in Frankreich.


Rezension

Schon nach den ersten Seiten kann man dieses Buch kaum aus der Hand legen. Eine junge Frau nimmt 1980 an Demonstrationen in Teheran teil, hochschwanger. Brutal wird der Protest niedergeschlagen, die Frau gezwungen aus dem Fenster zu springen. Sie überlebt. Das Baby, die Ich-Erzählerin des Romans, beschreibt die Szene aus dem Bauch heraus. Poetisch und mit präzisier Sprache erzählt Maryam Madjidi von ihrer Kindheit im Iran und dem Exil in Frankreich. Als Kommunisten müssen die Eltern fliehen, als das Mädchen sechs ist. Nun beginnt das, was sie ihre "zweite Geburt" nennt - der Versuch des "französisch-werdens", die Verleugnung des Persischen in dem Bemühen, so zu sein wie alle anderen. Wir begegnen einem Kind in all seiner Verzweiflung und Einsamkeit und begleiten es auf seinen Schritten in der Welt des Exils. Als junge Frau findet Maryam ihre Identität, als sie sich ihren Verbindungen zum Iran stellt und ihren Frieden mit beiden Kulturen, der persischen und der französischen macht.

Beeindruckend erzählt zieht dieser Roman Leser in den Bann, die sich für das Leben mit mehreren Kulturen interessieren.

Rezensent: Regina Riepe


Personen: Madjidi, Maryam

Schlagwörter: Identität Iran Exil

Madjidi, Maryam:
Du springst, ich falle : Roman / Maryam Madjidi. Dt. von Julia Schoch. - Berlin : Blumenbar, 2018. - 223 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-351-05050-4 geb. : EUR 18.00

Zugangsnummer: 2014/6181
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Mad - Buch