In einer irischen Kleinstadt kämpft die 18-jährige Emma mit den traumatischen Folgen einer Vergewaltigung.
Rezension
Die (für die Lesenden unsympathische) Emma ist schön und beliebt. Sie genießt Aufmerksamkeit, vor allem die der Jungs. Eines Abends geht sie im sexy Minikleid und völlig angetrunken auf eine Party, nimmt Pillen und versucht Paul OæBrien zu verführen. Sie geht mit ihm ins Schlafzimmer, ein paar Jungs gehen hinterher. Am nächsten Tag finden ihre Eltern sie vor der Haustür, halb nackt, zerschlagen, verwirrt. Sie kann sich nicht erinnern was passiert ist, doch die ganze Schule weiß es. Jeder hat die Fotos im Internet gesehen. Und was hatte sie auch erwartet? War sie nicht selber schuld? Als Emma Anzeige erstattet, gerät die Kleinstadt in Irland in einen Strudel aus Vorwürfen und Leid, der alle in seinen Abgrund reißt. Der erschütternde und teils schwer zu lesende Roman wirft viele Fragen zum Tabuthema "Vergewaltigung" auf, ohne Antworten zu bieten. Muss er auch nicht. Er will zum Diskutieren und Nachdenken über dieses wichtige und schwierige Thema in der Gesellschaft anregen.
Das Buch will diskutiert werden, deswegen sei es Lesekreisen, älteren Schulgruppen oder am Thema interessierten Menschen empfohlen, die sich mit sexueller Gewalt auseinander setzten möchten.Rezensent: Rebecca Noppmann
Personen: O´Neill, Louise
O´Neill, Louise:
Du wolltest es doch / Louise O´Neill. Dt. von Katarina Ganslandt. - Hamburg : Carlsen, 2018. - 365 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-551-58386-4 geb. : EUR 18.00
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 O´N - Buch