Das indonesische Mädchen Riani wird in eine Ehe verkauft, damit ihre Familie auswandern kann.
Rezension
Kali räumt beim Poetry-Slam ab. Sein Text über die Welle ist durchschlagend. Er meint den Tsunami, der 2004 vor der Küste Indonesiens über 100.000 Menschen tötete. Nica steht dabei. Sie hat damals in der Welle ihren Vater verloren. Dass sie überlebt hat, verdankt sie einer indonesischen Familie, die sie aufnahm wie ihr eigenes Kind. Kali war damals ihr Bruder, Riani beider Schwester. Diese wollte Lehrerin werden und war immer eine gute Schülerin. Inzwischen lebt die indonesische Familie in Deutschland und zwar genau bei der Familie, deren Tochter sie einst rettete. Damit die Familie nach Europa fliehen konnte, musste sie allerdings die erst 13jährige Riani in eine Ehe geben. Vom Erlös konnte die Reise bezahlt werden. Nica liebt ihre indonesische Familie, steht aber vor einer Wand des Schweigens, als sie versucht, heraus zu finden, wo ihre Ziehschwester geblieben ist. Hinter der Mauer indonesischer Dauerfreundlichkeit spürt sie das dunkle Geheimnis auf.
Ein interkulturell sensibles Buch, in dem sogar der Islam nicht verteufelt wird, obwohl der Vater seine Schandtaten mit dieser Religion begründet.Rezensent: Frank Hiddemann
Personen: Philipps, Carolin
Philipps, Carolin:
Du zahlst den Preis für mein Leben / Carolin Philipps. - Berlin : Ueberreuter, 2013. - 111 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-8000-5720-7 kt. : EUR 9.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch