Zufällig öffnet Catherine Millet einen Briefumschlag auf dem Schreibtisch ihres Mannes, und verändert dait ihr Leben.
Rezension
Sieben Jahre nach ihrem Skandalerfolg „Das sexuelle Leben der Catherine M." schreibt sich Millet, französische Kunsthistorikerin, hier ein Thema von der Seele, das die so andere Seite der Liebe zum Inhalt hat. Ist sie selbst einst für radikales Eintreten für freie Sexualität bekanntgeworden, muss sie nun am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt, wenn ihr Mann dieses Prinzip für sich in Anspruch nimmt. Millet registriert mit feinen Sinnen ihr Innenleben, reflektiert und analysiert in dem ihr eigenen kühlen vermeintlich sachlichen Stil. Sie bezieht philosophische und psychologische Betrachtungen mit ein und gerät doch selbst an den Rand des Wahnsinns. Ihr Nachforschungsdrang, ihr Wille, sich selbst zu verletzen zeigt neurotische Züge - dabei ist sie sehr offen in ihrem Erzählen, was allein schon für viele LeserInnen eine schmerzliche Zumutung sein wird. - Ein Text der polarisiert, den man nicht „mal so nebenbei“ anhören kann! Die intelligente, kühle und feinfühlige Lesung von Nina Petri bringt die ZuhörerInnen dazu, sich mit der Protagonistin auseinanderzusetzen.
Ein Hörbuch, dass aufgeschlossene Frauen anprechen wird. Ein mutiger sehr freizügiger Selbstbericht, der zeigt, dass die einst geforderte freie Sexualität sehr zerstörerisch sein kann und äußerst schwer zu leben ist.Rezensent: Christiane Harlis
Personen: Millet, Catherine Petri, Nina
Millet, Catherine:
Eifersucht : Autorisierte Lesefassung / Catherine Millet. Gelesen von Nina Petri. - Hamburg : Der Audio Verl., 2010. - 3 CDs ; 224 Min.
ISBN 978-3-89813-970-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher