Millet, Catherine
Eifersucht
Buch

Zufällig öffnet Catherine Millet einen Briefumschlag auf dem Schreibtisch ihres Mannes, der ihr Leben verändern wirdà


Rezension

Sieben Jahre nach ihrem Skandalerfolg "Das sexuelle Leben der Catherine M." schreibt sich Millet, französische Kunsthistorikerin, hier ein Thema von der Seele, das die so andere Seite der Liebe zum Inhalt hat. Ist sie selbst einst für radikales Eintreten für freie Sexualität bekanntgeworden, muss sie nun am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt, von ihrem Mann betrogen zu werden. Millet registriert mit feinen Sinnen ihr Innenleben, reflektiert und analysiert in dem ihr eigenen kühlen vermeintlich sachlichen Stil. Sie bezieht philosophische und psychologische Betrachtungen mit ein und gerät doch selbst an den Rand des Wahnsinns. Ihr Nachforschungsdrang, ihr Wille, sich selbst zu verletzen zeigen neurotische Züge - dabei ist sie offen in ihrem Erzählen, was allein schon für viele LeserInnen eine Zumutung sein wird.

Vielleicht eher für den Eigenbesitz als für eine evangelische Bücherei geeignet. Ein mutiger sehr freizügiger Selbstbericht, der zeigt, dass die einst geforderte freie Sexualität für den Menschen zu radikal ist.

Rezensent: Bettina Wolf


Personen: Millet, Catherine

Schlagwörter: Sexualität Ehe Eifersucht

Millet, Catherine:
Eifersucht / Catherine Millet. Dt. von Sigrid Vagt. - 1. Aufl. - München : Hanser, 2010. - 218 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-446-23398-0 geb. : EUR 21.50

Zugangsnummer: 0002/7362
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch