Eine tschechische Schaustellerfamilie landet nach einer Irrfahrt durch Europa wieder in ihrer Heimat Böhmen.
Rezension
"Wie hast du denn die drei Dekaden verwertet, seit bei uns in Böhmen die Freiheit herrscht? Wie? Du bist schon alt. Findest du das nicht blöd? Alt werden mehr hast du in der Freiheit nicht hinbekommen..." Aufgebrochen mit Hoffnung und Shakespeare im Gepäck wird die junge Familie in England beim Shakespeare Festival als Polish Vernim von Brexit-Anhängern verjagt, auch in Frankreich holt sie die nationalistische Stimmung ein, so dass die turbulente Reise wieder gen Osten geht. In Ungarn wird Literatur noch gefeiert, ein Gorilla darf den Othello geben und in der Krim herrscht der alte Krieg. Weiter geht die Flucht bis in die Heimat Böhmen, wo die Familie auf weitere skurrile Pechvögel und die Vergangenheit trifft und sich entlang des Flüsschens Sázava keine Lösung á la Kater Mikesch anbietet. - Diese rasante Abenteuer- und Schelmengeschichte mit überraschenden Wendungen und schrägen Vögeln gibt einen Einblick in das moderne tschechische Lebensgefühl und die Literatur. Lohnenswerte Lektüre.
Turbulente, moderne Abenteuer- und Schelmengeschichte. Für literarisch und an Osteuropa interessierte Leserinnen. Eher für größere Bestände.Rezensent: Bärbel McWilliams
Personen: Topol, Jachym Profousová, Eva
Topol, Jáchym:
Ein empfindsamer Mensch : Roman / Jáchym Topol. Dt. von Eva Profousová. - Berlin : Suhrkamp, 2019. - 486 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-518-42864-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher