Norton, Graham
Ein irischer Dorfpolizist Roman
Buch

Ein Toter reißt ein ganzes Dorf aus dem Dornröschenschlaf.


Rezension

Duneen, ein kleiner Ort im Westen von Cork. Hier verläuft ein Tag wie der andere, jahrein, jahraus. Scheinbar: Denn der Fund von menschlichen Überresten bei Bauarbeiten auf einem verlassenen Hof, holt Dinge ans Licht, über denen viele Jahre der Mantel des Schweigens lag. Das "Wer" ist schnell geklärt, das "Wie" und das "Warum" sind die Fragen, die die Polizei zu lösen hat. Doch auch wenn die Ermittlungsarbeiten das Zentrum dieses Romans bilden, sind es doch die Figuren und Geschichten drumherum, die die eigentliche Stärke des Buches ausmachen. Da ist zum einen PJ, der sanftmütige Dorfpolizist, der nach Jahren von Demütigung und Zurückweisung eine Schutzmauer aus Fett um sich errichtet hat. Da sind die unglücklich verheiratete Brid, die ihren Kummer in Wein ertränkt und die schöne Evelyn, deren Lebenssinn darin zu bestehen scheint, ihren Schwestern einen perfekten Haushalt zu führen. Da geht es um Einsamkeit und Isolation und die Frage, was der Verlust eines geliebten Menschen mit und aus den Hinterbliebenen macht. Nicht zuletzt geht es um Hoffnung. Um die Möglichkeit hinter Fassaden zu schauen, neu anzufangen, doch noch geliebt und vielleicht sogar glücklich zu werden.

Gut komponiert, schlüssig und den Lesenden sicher eine Weile im Kopf bleibend.

Rezensent: Wiebke Mandalka


Personen: Norton, Graham

Schlagwörter: Krimi Provinz Irland

Norton, Graham:
Ein irischer Dorfpolizist : Roman / Graham Norton. Dt. von Karolina Fell. - Reinbek : Kindler, 2017. - 332 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-463-40690-9 geb. : EUR 19.95

Zugangsnummer: 2014/5066
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Nor - Buch