Nayeri, Dina
Ein Teelöffel Land und Meer
Buch

Familienroman über das Erwachsenwerden im Iran und die Sehnsucht nach westlicher Lebensweise


Rezension

Die Zwillingsschwester Mehtap und ihre Mutter verschwinden, als die Zwillinge 11 Jahre alt sind. Saba bleibt mit dem Vater zurück in einem Dorf, in das sie mit Beginn der islamischen Revolution von Teheran gezogen sind. Dort wächst das von westlichen Idealen ihrer Eltern geprägte Mädchen zur jungen Frau heran, immer begleitet von ihrer besten Freundin Ponney und dem Freund Reza. Heimlich hören sie westliche Musik und versuchen westliche Freiheiten zu leben. Saba will nicht daran glauben, dass die Schwester im Kaspischen Meer ertrunken ist und die Mutter verhaftet wurde und fantasiert, dass beide in Amerika sind, malt sich deren Leben in Freiheit und Unabhängigkeit aus. Je älter sie wird, desto mehr fügt sie sich in die Traditionen, die das Leben im postrevolutionären Iran ihr abverlangen. Sie macht wohlüberlegte Kompromisse und wird zunehmend realistischer, was das Schicksal ihrer Schwester und deren freies Leben betrifft.

Spannender, unterhaltsamer Familienroman über den Entwicklungsprozess eines jungen Mädchens in einer islamischen Gesellschaft. Sehr empfehlenswert.

Rezensent: Christine Helming


Personen: Nayeri, Dina

Schlagwörter: Erwachsenwerden Revolution Iran Werte

Nayeri, Dina:
Ein Teelöffel Land und Meer / Dina Nayeri. Dt. von Ulrike Wasel u. Klaus Timmermann. - Hamburg : mare, 2013. - 522 S. ; 21 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-86648-013-1 geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 2014/3491
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch