Mandanipur, Shahriar
Eine iranische Liebesgeschichte zensieren Roman
Buch

Liebe und Literatur unter der Zensur der iranischen Diktatur.


Rezension

Das Buch beginnt als Liebesgeschichte des jungen Paares Sara und Dara. Ein schwieriges Projekt, denn unter den Augen der Sittenwächter, aber auch unter denen der Zensur ist es den Liebenden verboten, sich allein zu begegnen, Worte zu wechseln oder sich gar in die Augen zu schauen. Also muss das junge Paar unzählige Listen ersinnen, um sich zu finden und dabei auch dem Zensor zu entgehen, der dem Schriftsteller genau dann in die Tasten fällt, wenn die Liebe sich zu entwickeln beginnt. Denn der Zensor wacht über jedes Wort, liest sogar zwischen den Zeilen, ja auch die möglichen Gedanken des Autors. Was als einfache Liebesgeschichte begann, weitet sich aus zu einem vielschichtigen Unterfangen, zu einem Gegenwartsportrait, das sich auf raffinierte Weise mit zentralen Problemen auseinandersetzt. Zunehmend wird der Roman zu einem literarischen Spiel, in dem nicht nur die Protagonisten, sondern auch der Autor im Konflikt mit den eigenen Geschöpfen agieren.

Ein brillantes Buch! Kein Lesefutter, aber dafür ein exquisiter Genuss.

Rezensent: Cornelia von Forstner


Personen: Mandanipur, Shahriar

Schlagwörter: Liebe Iran Zensur

Mandanipur, Shahriar:
Eine iranische Liebesgeschichte zensieren : Roman / Shahriar Mandanipur. Dz. von Ursula Ballin. - Zürich : Unionsverl., 2010. - 319 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-293-00415-3 geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 0002/7334
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