Ein Flüchtlingsroman von großer Tiefe und ungemeiner Gegenwärtigkeit.
Rezension
In der aktuellen politischen Situation ein geradezu brisanter Roman mit der Thematik "Flüchtlinge". - Als Kind ist die Protagonistin mit ihren Eltern aus dem Kosovo in die Schweiz emigriert. Das neue Leben gestaltete sich schwierig. Warum sie kein Deutsch lernte? Weil sie so die Abwertungen und Beleidigungen der Mitschüler nicht verstehen konnte. Politisch korrekt wandte man sich ihr zu. Spielte ihr Freundlichkeit und Zuneigung vor und schloss sie radikal aus. Als ihr Vater starb, verlor sie den Halt und trudelte durch ihr Leben. Sie suchte in den Orten ihrer Kindheit Halt und fand ihn nicht. - In vielen kleinen Szenen beschreibt Kureyshi, wie sich das Leben in einem fremden Land gestaltet. Und sie lässt uns Anteil haben an dem Versuch das eigene Leben unter den gegebenen Umständen zu gestalten. Mit allem Gelingen und Scheitern. Ein feiner kleiner Roman, der unter die Haut geht und sensibilisiert.
Gegenwärtig für jede erdenkliche Gelegenheit in der Gemeinde zu nutzen. In kleinen Auszügen vorzulesen oder als Ganzschrift zu besprechen.Rezensent: Dirk Purz
Personen: Kureyshi, Meral
Kureyshi, Meral:
Elefanten im Garten : Roman / Meral Kureyshi. - Zürich : Limmat, 2015. - 140 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-85791-784-4 geb. : EUR 26.00
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