O’Nan, Stewart
Emily, allein Roman
Bücher

Emily, verwitwet und über 80 Jahre alt, lebt nun allein mit Hund Rufus in ihrem Haus in einem Vorort von Pittsburgh.


Rezension

Die Kinder sind schon lange aus dem Haus und das Haus ist leer. Emily hängt ihren Gedanken nach, hört Musik, trinkt ein Glas Wein, streichelt ihren Hund und wartet auf den Frühling. Was macht den Alltag einer alten Dame aus? Es gibt kleine Aufbrüche (sie wird gebraucht als ihre Schwägerin ins Krankenhaus kommt, sie kauft sich ein neues Auto), es gibt ehrliche Erkenntnisse. Es hat etwas Beruhigendes zu sehen, wie es im Alter sein kann, zu sehen, wie sie sich zurecht findet, nicht aufgibt. O'Nan hat ein leises, wunderbares Buch geschrieben, er ist ein guter Beobachter und fühlt den kleinen alltäglichen Begebenheiten nach. Er erzählt ruhig und ohne großes Aufheben - aber genau das ist es, was den Leser in seinen Bann schlägt. Man kann sich gut einlassen und möchte nicht mehr aufhören - es gibt keinen richtigen Anfang und kein Ende, alles bleibt in der Schwebe, wie so vieles im Leben.

Stilistisch und sprachlich hevorragend (sehr gute Übersetzung von T. Gunkel) eignet sich der Roman für viele Büchereien. (Unabhängig vom 2005 erschienenen Vorgänger „ Abschied von Chautauqua“.)

Rezensent: Bettina Wolf


Personen: Gunkel, Thomas O’Nan, Stewart

Schlagwörter: Frau Alter

O’Nan, Stewart:
Emily, allein : Roman / Stewart O’Nan. Dt. von Thomas Gunkel. - Reinbek : Rowohlt, 2012. - 379 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-498-05039-9

Zugangsnummer: 29564
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher