Anfang des 19. Jahrhunderts flieht die 17-jährige Emma aus der Obhut ihres Onkels, der ihre Arbeitskraft nur ausbeutet, und wandert nach Amerika aus. Doch dort winkt nicht nur die Freiheit, unmenschliche Arbeitsbedingungen gibt es auch hier.
Rezension
Wie viele deutsche Auswanderer will auch Emma ihr Glück in Amerika versuchen - sie möchte es aus eigener Anstrengung zu etwas bringen. Doch nach einer Überfahrt unter elenden Bedingungen zerschlagen sich in New York alle Pläne, die Emma hinsichtlich ihrer Unterkunft bei einem Verwandten und für einen Neubeginn in ihrem Beruf als Näherin gemacht hatte. Auch in Amerika gibt es eine Mehrklassengesellschaft, in der es durchaus nicht jeder zu etwas bringen kann. Schließlich landet Emma auf der Straße, kommt aber dann mit Hilfe einer jüdischen Freundin in einer der berüchtigten Nähfabriken unter, in der die Arbeiterinnen allerdings gnadenlos ausgebeutet werden. Doch dann beginnen die Mädchen sich gegen alle Widerstände gewerkschaftlich zu organisieren und rufen schließlich den Generalstreik aus. Am Ende haben sie Erfolg, die Arbeitgeber erfüllen einen Teil ihrer Forderungen, Löhne und Arbeitsbedingungen verbessern sich. Aber dann kommt es im März 1911 in Emmas Fabrik zu einer großen Brandkatastrophe, die viele ihrer Kolleginnen nicht überleben.
Wie in vielen seiner Romanen ist der Autor auch hier weniger an seinen Figuren als an den historischen Ereignissen interessiert. Abgesehen davon bietet der Roman jedoch eine spannende Geschichtsstunde über eine bis heute relativ unbekannte Episode der deutsch-amerikanischen Geschichte.Rezensent: Gabriele von Glasenapp 06.12.06
Personen: Jeier, Thomas
Jeier, Thomas:
Emmas Weg in die Freiheit / Thomas Jeier. - 1. Aufl. - Wien : Ueberreuter, 2006. - 251 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8000-5234-9 geb. : EUR 14.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch