Viewegh, Michal
Engel des letzten Tages Roman
Buch

Himmlische Beschützer auf den Brücken von Prag: Wie können sie den Sterbenden noch Gutes tun und einen Wunsch erfüllen?


Rezension

"Wir müssen nicht an Gott glauben, aber wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben." Vielleicht ist dieser letzte Satz des Buches, gesprochen vom Erzähler - einem Engel -, die Botschaft, um die sich der gesamte Roman dreht. Es sind mehrere Engel in diesem Buch, die sich um die Menschen in ihren letzten Stunden kümmern, keine Schutzengel, aber Freunde und Begleiter im Sterben. Sie kennen die Todesstunde, sie kennen die Todesart - ein Verkehrsunfall, ein Krebstod -, aber sie können nichts ändern, nur den letzten Wunsch des künftigen Toten erfüllen und seine letzten Stunden so schön wie möglich machen. Aus ihrer Sicht erschließt sich die liebeskalte Ehe des Fahrlehrers Karel ebenso wie die tiefe Liebe der jungen Ärztin, die ihren Mann an den Krebs verliert - eine ungewöhnliche, fast märchenhafte Erzählperspektive, die zur Einsicht der Betroffenen (und der LeserInnen) beiträgt: Das Leben muss ausgehalten werden, so wie es ist: "Wir haben unsere Erinnerungen. Unsere Scheune ist voll."

Neben der privaten Lektüre empfohlen vor allem in Gruppen zur Trauerbewältigung mit der Zielsetzung Trost, Wecken von Hoffnung, Überwindung von Sprachlosigkeit angesichts emotionaler Überwältigung.

Rezensent: Astrid van Nahl


Personen: Viewegh, Michal

Schlagwörter: Tod Engel Sterben Trauer

Viewegh, Michal:
Engel des letzten Tages : Roman / Michal Viewegh. Dt. von Eva Profousova. - 1. Aufl. - Wien : Deuticke, 2010. - 126 S. ; 21 cm. - Aus d. Tschech.
ISBN 978-3-552-06128-6 geb. : EUR 14.90

Zugangsnummer: 0002/7395
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch