Deutsch-österreichischer Liebesroman mit Krimianklängen.
Rezension
Zufällig trifft Arnold, Germanist in Regensburg, seinen Jugendschwarm Katharina wieder, nun Politikergattin in Linz. Er lässt Privatdetektiv Seisenbacher Katharinas Daten beschaffen und nimmt Kontakt zu ihr auf. Die beiden beginnen eine Affäre. Bald wird Arnold erpresst. Er will nicht zahlen, was er mit dem Leben bezahlt. Fortan hält sich der Mörder an Katharina. Als sie erkennt, dass Erpresser und Detektiv, an den auch sie sich gewandt hatte, identisch sind, erschießt sie ihn. Die Geschichte hat ihren Reiz, besonders weil alle drei Protagonisten bereits an Arnolds Schicksalstag vor 40 Jahren, als sein Vater im Traunsee ertrinkt, aufeinandertreffen. Leider aber erzählt Habringer den Plot dreimal, jeweils aus Sicht der Figuren. Bei Arnold, einem scharfen Beobachter und gewitzten Wortschöpfer, der selbstironisch seine "Seinsflaute" als Akademiker und Endvierziger kommentiert, ist das mit Genuss zu lesen. Die scharfen Analysen des Alltags im germanistischen Seminar werden ihre Liebhaber finden. Doch Seisenbachers Gedanken, die meist unter die Gürtellinie zielen, sind unerträglich breit ausgewalzt und Katharina bleibt eher blass.
Auch als Krimi einsetzbar.Rezensent: Kerstin Wohne
Personen: Habringer, Rudolf
Habringer, Rudolf:
Engel zweiter Ordnung : Roman / Rudolf Habringer. - 2. Aufl. - Wien : Picus, 2011. - 393 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-85452-669-8 geb. : EUR 23.90
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