Roman über einen Zögling in einem englischen Internat, Missbrauch, Zusammenhalt und Freundschaft.
Rezension
Dieser Roman setzt drei Schwerpunkte. Max Denyer, der Ich-Erzähler, dessen Eltern in Mexiko arbeiten, verbringt die Sommermonate auf dem Hof seiner Großeltern in den englischen Midlands, der liebevolle wunderliche alte Herr steht im Zentrum des trägen ersten Drittels.
Mit zehn Jahren kommt er auf das nahegelegene Internat. Jetzt gewinnt der Roman an Dynamik, und Max ist den Grausamkeiten der Lehrer, der sexuellen Ausbeutung ausgesetzt, aber er erlebt auch Freundschaft der Zöglinge und die Fürsorge des sanften Lehrers Crimble.
Im letzten Drittel kehrt Max als erfolgreicher Musiker zu einem Abschiedskonzert für den alten Direktor an das Internat zurück. Und jetzt erst versteht er die ganze Dimension der Freundschaft von Crimble zu den ehemaligen Schülern. Hier erst wird deutlich, wie das Internatssystem Perversionen begünstigt, lebenslange emotionale Abhängigkeiten entstehen lässt und alle Beteiligten letztlich verwirrt aber anhänglich zurück lässt.
Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: Scudamore, James Wasel, Ulrike Timmermann, Klaus
Scudamore, James:
English Monsters : Roman / James Scudamore. Dt. von Ulrike Wasel u. Klaus Timmermann. - München : hanserblau, 2021. - 446 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-446-26946-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher