Gesammelte Texte von Margot Käßmann und Konstantin Wecker, um die Stimme des Pazifismus überzeugend zu Gehör zu bringen.
Rezension
Das Buch hat vier Teile: Im ersten Teil werden Käßmann und Wecker interviewt. Die Selbstwahrnehmung des Pazifismus schwankt zwischen dem Gefühl, von der Mehrzahl der Menschen getragen zu sein, aber auch dem Eindruck, Objekt des Spotts und der Verachtung zu sein. Dem folgen klassische Texte zum Frieden. Stark sind M. L. King, E. Lasker-Schüler und W. Borchert. Vier Liedtexte Weckers sind abgedruckt. Aus dem letzten Teil "Neue Texte zum Frieden" sind besonders hervorzuheben: Drewermann, der eine eigene gedankliche Wucht hat, Wischnath/Kreck, die mit einfachen Mitteln überzeugen und Zink, der gedanklich differenziert eine Praxis der Feindesliebe entwickelt. Das Antikriegsmanifest von Wecker und Backmund beschließt das Kapitel. Käßmann weiß, dass man als Pazifist:in und als Befürworter:in militärischer Gewalt schuldig werden kann. Beide Positionen sind im öffentlichen Gespräch über die Vision, wie Menschen in dieser Welt leben wollen, notwendig. Der Pazifismus hat - das vermittelt das Buch - das überzeugendere Verständnis der Zukunft der Menschheit.
Religions- und Philosophieunterricht, Andacht, Gottesdienst, SelbstklärungRezensent: Martin Schulz
Personen: Vollmer, Antje Drewermann, Eugen
Entrüstet euch! : Von der bleibenden Kraft des Pazifismus / Hg. von Margot Käßmann u. Konstantin Wecker. Mit Beiträgen von Eugen Drewermann, Antje Vollmer u.a. - München : bene!, 2022. - 205 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-96340-249-4 geb. : EUR 19.00
Staat, Politik - Signatur: Sa Ent - Buch