Tierisch-pflanzliche Mischwesen (über-)leben in einer posthumanen Zeit.
Rezension
"Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren" - dies Zitat der Ballettlegende Pina Bausch stellt die österreichische Autorin ihrer Dystopie voran. Elisabeth Klars Roman spielt in einer Zeit nach der Klimakatastrophe. Mischwesen feiern Jahresfeste, um Halt in einer lebensfeindlichen Welt zu finden. Der gesamte Roman ist ein einziges Theaterstück im Stil der altgriechischen Tragödien, mit einem Chor, der kommentiert und zwischen Spielenden und Publikum vermittelt. Fantastische Wesen treten auf: Titania mit Hirschgeweih, Oberon als Qualle, die das giftige Wasser reinigt, ein Schleimtierchen namens Müxerl. In einer düsteren und feindlichen Welt suchen die Wesen nach Halt und ekstatischer Lust. Regeln sichern das Überleben. Jeder trägt Verantwortung für das Ganze: "Informiert euch!" Die Autorin baut eine düstere, archaische Welt, in der das Miteinander und das Spiel auch Hoffnung gibt. Auch sprachlich beschreitet Klar einen eigenwilligen, anregenden Weg.
Für Personen mit Freude an literarischer Sprachkunst und keiner Angst vor düsteren Zukunftsszenen. Gute Diskussionsgrundlage für Jugendgruppen. Weniger geignet für Krankenhausbüchereien.Rezensent: Katharina Katz
Personen: Klar, Elisabeth
Klar, Elisabeth:
Es gibt uns : Roman / Elisabeth Klar. - Salzburg : Residenz, 2023. - 158 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7017-1769-9 geb. : EUR 24.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Kla - Buch