Kann die Zeit wirklich die "Wunden" heilen, die bei den Überlebenden eines Amoklaufs entstanden sind?
Rezension
Während eines Amoklaufs an ihrer Schule muss die 15-jährige Miriam mitansehen, wie ihr Freund und andere Mitschüler erschossen werden. Sie selbst kann nur knapp dem Mörder, einem Jungen aus der Parallelklasse, entkommen. Tief in Trauer gehüllt und unfähig den Alltag wieder aufzunehmen, verkriecht sich Miriam in ihrem Zimmer. Als die Schule in einem provisorisch eingerichteten "Container" wieder beginnt, trifft sie zum ersten Mal auf ihre ebenso traumatisierten und immer noch unter Schock stehenden Freundinnen. Langsam gelangen sie zu der bitteren Erkenntnis, dass sie alle eine Mitschuld an der begangenen Tat haben. Eine Bürde, die Miriams Freundin Joanne in den Selbstmord treibt. - Ein schockierendes und aufwühlendes Debüt der erst 16-jährigen Autorin, die sich mit einer gewissen Reife über Fragestellungen nach der "Motivation zur Tat" "wie ins normale Leben zurückfinden" und "Gott" auslässt. Deutliche Parallelen zu Jay Ashers "Tote Mädchen lügen nicht" sind jedoch zu erkennen.
Dieser aufwühlende Roman bietet sich aufgrund der Brisanz des Themas als Schullektüre an. Darin enthaltene Themen, wie Mobbing, Mord und Selbstmord, regen zu Gesprächen an.Rezensent: Inger Lison
Personen: Seidl, Anna
Seidl, Anna:
Es wird keine Helden geben / Anna Seidl. - Hamburg : Oetinger, 2014. - 251 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7891-4746-3
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher