Das letzte Lebensjahr der amrikanischen Schriftstellerin Sylvia Plath aus ihrer Sicht erzählt.
Rezension
Als sie mit Mann und Tochter Ende 1961 in ein altes Pfarrhaus in Devon zieht, ist die Schriftstellerin Sylvia Plath hochschwanger. Alles fällt ihr schwer, sie fühlt sich unattraktiv und einsam. Nicks Geburt kostet sie viel Kraft, sie kränkelt. Ihr Mann Ted Hughes, auch er Dichter, dagegen ist aktiv, schreibt, kümmert sich um Kinder und Garten, nutzt seine Freiheiten. Sylvia schafft es nicht, die eigenen Ideale zu erfüllen, perfekt zu sein als Hausfrau (wie in amerikanischen Frauenzeitschriften), Mutter, Geliebte und als Dichterin. Sie gerät in einen Strudel aus Depression, Neid und Eifersucht auf Ted und Größenwahn. Ted verlässt sie Ende 1962. Dass ihr Roman herauskommen soll, gibt ihr Auftrieb, sie schmiedet Umzugspläne. Doch der Absturz nach dieser manischen (nicht „euphorischen“) Phase ist zu erahnen. Das Buch, das sich eng an Plaths Leben hält, endet kurz vor deren Suizid. Cullhed schreibt sprachlich dicht und gekonnt aus Plaths Sicht – was jedoch auf 320 Seiten ohne Wechsel ermüdet.
Für ausdauernde Lesende, die Sylvia Plath kennenlernen wollen, gut geeignet. Triggerwarnung, da Depression und Suizid ständig Thema sind im Roman.Rezensent: Kerstin Wohne
Personen: Cullhed, Elin Hüther, Franziska
Cullhed, Elin:
Euphorie : Ein Sylvia-Plath-Roman / Elin Cullhed. Dt. von Franziska Hüther. - Berlin : Insel, 2022. - 335 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-458-64344-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher