In der Krebs-Reha treffen sechs junge Menschen aufeinander und gründen eine Bande, um den Tod abzuschaffen.
Rezension
Meyer, Tischlerlehrling und Ich-Erzähler, steht kurz vor seinem achtzehnten Geburtstag. Er trägt stets eine Mütze auf dem Kopf, denn durch die Chemo wachsen seine Haare nur noch in einzelnen Büscheln nach. Bereits wenige Tage nach seiner Ankunft in der Klinik macht er die Bekanntschaft von Adrian, dem Meisterdenker, der mit einem Aushang für die Idee, eine neue Religion zu gründen, wirbt. Neben den beiden lässt sich dafür noch Benno mit der großen Klappe begeistern, die meist schweigende Ioanna, die stark geschminkte Natascha, und Johanna, in die sich Meyer nicht nur wegen ihrer tiefbraunen Augen umgehend verliebt. Alle sechs sind oder waren todkrank und es ist fraglich, ob sie die Reha jemals lebend verlassen werden. Sie bilden fortan eine fragile Gemeinschaft, in der gestritten, geliebt, verletzt und gelacht wird. Protagonist Meyer erzählt sehr umgangssprachlich über die gemeinsame Suche nach einer neuen Religion, den tristen Klinikalltag, trauernde Angehörige und seine erste Liebe.
Teilweise wirkt der Schreibstil gewollt jugendlich, wodurch Natürlichkeit und Authentizität verloren gehen. Trotzdem ein besonderes Buch über Krankheit, Freundschaft und Religion.Rezensent: Heike Nickel-Berg
Personen: Kohm, Matthias
Kohm, Matthias:
Ewig braucht doch keiner : Roman / Matthias Kohm. - Zürich : Atrium, 2022. - 377 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-03880-057-6 geb. : EUR 16.00
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Koh - Buch