Ein etwas anderer Reiseführer. Er soll deutlich machen: Richtig reisen ist (fast) unmöglich.
Rezension
Falsch reisen kann jeder. Richtig reisen ist die Kunst. Tipps dazu gibt der Reisejournalist Martin Amanshauser mit seiner Anekdotensammlung, Anhand skurriler Begebenheiten macht er deutlich, wie man es nicht machen sollte. Egal, ob es um einen Flug mit Baby, Durchfall, Geld oder Handgepäck geht, überall hat er ein Wörtchen mitzureden. Leider sind es nicht immer bereichernde Worte. Denn fast jeder ist schon mal gereist, jeder kann davon erzählen. Brauchen wir wirklich die xte Geschichte über Probleme mit dem Linksverkehr? Originell sind die Storys des Autors meist nicht. Eine sticht allerdings ins Auge oder besser gesagt, sie reizt den Gaumen. "Zuneigung zu einem Gericht erwirbt man vor allem durch eine hohe Verzehrfrequenz", lautet Amanshausers These. Und er belegt sie an seinem Beispiel. Früher habe er die Fleischbällchen in der asiatischen Nudelsuppe gemieden, "Es benötigte zehn oder zwanzig Suppen, ehe ich den etwas leeren Plastikgeschmack als raffinierte Würzmischung wahrnahm. Heute liebe ich diese Fleischbällchensuppen."
Für Leute, die oft auf große Reise gehen, sind die richtigen Passagen in dem "falschen" Reiseführer rar. Nur wer Ausdauer beim Lesen hat, wird sie finden.Rezensent: Ute Lawrenz
Personen: Amanshauser, Martin
Amanshauser, Martin:
Falsch reisen : Alle machen es. 100 Geschichten / Martin Amanshauser. - Wien : Picus, 2014. - 233 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-7117-2015-3 kt. : EUR 16.90
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