Ein ca. 50 Jahre alter Kölner Taxifahrer wird von einem alten Mann für neun Monate als Chauffeur, überwiegend zu Fahrten in den Konzertsaal der Stadt Köln, engagiert.
Rezension
In dieser kleinen Novelle von Theres Essmann, ihrer ersten literarischen Arbeit, gelingt es der Autorin auf eine bezaubernde Art und Weise sich den Hauptpersonen und den Leser*innen zu nähern. Der Chauffeur ist der Ich-Erzähler. Der berühmte und sehr eigenwillige Violinist Paganini ist der Schlüssel für die gegenseitige Annäherung, auch wenn der über 80 Jahre alte Federico Temperini seinen Fahrer in viele andere musikalische Erlebnisse nach den Konzerten einführt. Der Taxifahrer Christian Krause und dessen geschiedene Frau mit dem gemeinsamen Sohn Leo spielen genauso eine Rolle wie eben der Dauerfahrgast mit seiner etwas verwachsenen Hand, die das Titelbild dieses nicht nur im Text sehr gelungen Buches ziert. Hier liegt eine Novelle, im besten Sinne des Wortes, vor, die ihr immer verborgenes Geheimnis erst auf den letzten Seiten preisgibt. Der Verfasserin gelingt es, auf eine vorsichtige und zugleich eindeutige Weise, sich dem jeweiligen Geschehen zu nähern, als sei sie fremd und doch zugleich mitten im Geschehen. Bemerkenswert und literarisch höchst gekonnt.
Die Büchereien sollten sich dieser Novelle annehmen und sie ihren Leser*innen wärmstens empfehlen.Rezensent: Kurt Triebel
Personen: Essmann, Theres
Essmann, Theres:
Federico Temperini : Novelle / Theres Essmann. - Tübingen : Klöpfer, Narr, 2020. - 163 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-7496-1026-6 geb. : EUR 18.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: SL Ess - Buch