Es sind die unreifen Vorstellungen und Gedanken über die Liebe, die uns ermüden und aus "verliebt" "verbraucht" machen.
Rezension
Martha meint vor den Scherben ihres rund 40jährigen Lebens zu stehen. Nach 15 Jahren Ehe verläßt sie ihr Mann, ohne ein Wort der Erklärung, ohne den Willen zur Bewältigung der Krise. Martha fühlt sich von ihm und dem Leben betrogen. Sie willigt ein, ihre Tante Maud für eine Woche auf die kleine britische Kanalinsel "Sark" zu begleiten. Die lebenskluge und -lustige Maud versucht Martha davon zu überzeugen, selbst Verantwortung für ihr Lebensglück oder -unglück zu übernehmen und nicht der Illusion nachzuhängen, nur in einer symbiotischen Liebesbeziehung eine erfüllte Existenz zu finden. Nur mühsam gelingt es Martha aus ihrer Gefühlsmelange von Angst, Trauer, Wut, Einsamkeit und Verzweiflung herauszufinden. Der Roman von Jana Jeissing widmet sich dem bekannten Thema des Verlassen werdens, mit ungewohnter Ernsthaftigkeit, Lebensklugheit, Nachsicht und hintergründiger Heiterkeit. "Felsenbrüter" ist ein wunderbarer und intelligenter Roman über das Leben, die Liebe und die Frauen, die eine Krise in der Mitte ihres Lebens bewältigen, um einen Neuanfang als Chance für ein freieres, selbstbestimmteres und gelasseneres Leben zu begreifen.
Jeder Bücherei unbedingt und uneingeschränkt zu empfehlen!Rezensent: Sabine Rohdenburg
Personen: Jeissing, Ivana
Jeissing, Ivana:
Felsenbrüter : Roman / Ivana Jeissing. - Zürich : Diogenes, 2009. - 228 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-257-06687-6 geb. : EUR 19.90
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