Süditalienisch-amerikanisches Familienepos Mitte bis Ende des 20. Jahrhunderts.
Rezension
Der 1954 im süditalienischen Potenza geborene Gaetano Cappelli entwirft mit der Person des Carlino di Lontrone, Haupterbe und einziger männlicher Nachkomme einer süditalienischen Olivenöl-Dynastie, einen Charakter, der von frühester Kindheit an das Außenseitertum gewohnt ist. Der Protagonist wächst in der sagenumwobenen Nestwärme Süditaliens auf. Während der American Dream seiner Eltern gescheitert ist, wird der Junge in den 1960ern als Vollwaise von seiner dominanten Großmutter und den zahlreichen, meist weiblichen Verwandten großgezogen. Als Kontrastfolie zur süditalienischen Provinz dient der 'melting pot' (Schmelztiegel) USA - das letzte Drittel des Romans ist dem Thema der Emigration in das brodelnde New York der achtziger Jahre gewidmet, auf den unausweichlichen Auszug in das verheißene Land bereitet sich der junge di Lontrone seit Jahren vor.
Ein lebensfroher, detailreicher und unterhaltsamer Roman (mit einigen sehr freizügigen erotischen Schilderungen!) zur Lektüre für alle, die gern schmökern und ein Auge für fremde Kulturen, Bräuche und Lebenswelten haben.Rezensent: Dorothy Bonchino-Demmler
Personen: Cappelli, Gaetano
Cappelli, Gaetano:
Ferne Verwandte : Roman / Gaetano Cappelli. Dt. von Sylvia Höfer. - 1. Aufl. - München : C. Bertelsmann, 2010. - 511 S. ; 24 cm. - Aus d. Ital.
ISBN 978-3-442-74302-5 geb. : EUR 22.95
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