Im renommierten Patmosverlag liegt mit diesem Buch eine Übersetzung eines Kinderbuches aus Israel vor, das sich die biblischen Frauen und ihre Lebensumstände zum Gegenstand gesucht hat.

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Rezension

An der historischen Faktizität mancher biblischer Informationen scheiden sich die Geister. Dennoch ist auch von einem Kinderbuch, zumal von einem, das sich als Sachbuch versteht, zu erwarten, dass es wissenschaftliche Standards berücksichtigt. Diese Erwartung wird enttäuscht, und das ist die größte Schwäche des Buches. Ansonsten ist die Fülle des gebotenen Materials beachtlich, die Einblicke in das weibliche Leben einst und heutiger nomadisch lebender Frauen und Mädchen reizvoll und die im christlichen Kontext ungewöhnlich und deshalb überraschend und bereichernden Kostproben rabbinischer Theologie ein echter Gewinn. Die Schwächen bleiben trotzdem erheblich und nehmen gefährliche Ausmaße an, wenn etwa die Vergewaltigung Dinas (Gen 34, 1) als „Krise der Familie“ verschleiert wird, wenn aus der wohlhabenden Purpurhändlerin Lydia eine Frau wird, die in einer „wirtschaftlichen Nische (...) dem Färben von Kleidern“ ihr Auskommen gefunden hat.

Es ist ein lektorisch liebloses, in der Bildauswahl schwieriges und im Inhaltlichen in manchem fragwürdiges Buch entstanden. Dass es trotzdem einem kritischen Lesendenkreis empfohlen werden kann, liegt daran, dass der Gegenstand des Buches bisher zu wenig Beachtung und Erforschung gefunden hat und deshalb jeder Versuch der Würdigung biblischer Frau

Rezensent: Christiane Thiel

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Personen: Vamosh, Miriam Feinberg Frisch, Hermann-Josef u.a.

Schlagwörter: Bibel Frauen Zeitgeschichte