Mutterschaft unter den Bedingungen der deutsch-deutschen Wiedervereinigung als Generationskonflikt und mehr.
Rezension
Sybille will Billie sein, um sich von den Erwartungen der Mutter zu emanzipieren und dem Spott des Vaters zu entgehen. Sie ist längst selbst Mutter und versucht, alles anders zu machen, als sie es einst erlebt hat. Kann das gelingen? Vor allem, wenn sie gerade in Rostock ist, um bei ihren Eltern, die sie beharrlich Mutti und Vati nennt, vorm Scheitern ihrer Ehe zu fliehen. Es klingt vertrackt, ist aber sehr eindimensional und anspruchslos erzählt. Wieder ein Buch, das sich bemüht, einen Einblick in die Alltagsgeschichte Ostdeutschlands zu gewähren und die Verluste und Erfahrungen der "Wendejahre" aus der Sicht der Ostdeutschen abzubilden. Billie ist Künstlerin und schlägt nach 1990 hart auf dem Boden der kapitalistischen Tatsachen auf. Außerdem ist sie eine rebellische junge Frau, die gern Mutter ist und von ihrem Zweitgeborenen lernt, dass es gut ist, bei sich selbst zu sein. Sie macht sich frei vom Käfig ihrer Ehe und lebt ihre sexuelle Lust aus. Damit stößt sie an Mauern. Wieder?
Geeignet für Frauengruppen oder Mutter-Tochter-Gespräche.Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Höftmann Ciobotaru, Katharina
Höftmann Ciobotaru, Katharina:
Frei : Roman / Katharina Höftmann Ciobotaru. - Hamburg : Ecco, 2023. - 189 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-7530-0082-4 geb. : EUR 20.00
Buch