Betrachtungen über die Einsamkeit als vielfältige menschliche Erfahrung.
Rezension
Nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie ist das Phänomen Einsamkeit immer stärker in den Fokus gerückt. Die Autoren widmen sich dem Thema unter den unterschiedlichsten Aspekten und unter Berücksichtigung der vielfältigen Arten von Einsamkeit. Dabei unterscheiden sie insbesondere zwischen einer selbstgewählten, erwünschten Einsamkeit als Rückzug von der Welt, einer ambivalenten Erfahrung von Einsamkeit in Schmerz und lustvoller Sehnsucht und einer qualvollen und bedrängenden Einsamkeit in gefühlter oder erlebter Isolation. Dazu führen die Autoren zahlreiche Beispiele an, z.B. Isaac Newton in seiner Studierstube und Kinder alleine auf der Flucht, ebenso wie in Hinblick auf gelungene Auswege aus der Einsamkeit und Isolation. Der Einstieg in die Thematik mit seinen Verweisen auf wissenschaftliche Erkenntnisse ist interessant und aufschlussreich. Im weiteren Verlauf verlieren sich in der Vielzahl der unterschiedlichen Lebensbeispiele leider ein wenig der rote Faden und die Stringenz.
Eine streckenweise durchaus lesenswerte und anregende Lektüre, die der/dem Lesenden am Ende eine eigene Gewichtung und Fokussierung abfordert. Eher für große und breit aufgestellte Büchereien zu empfehlen.Rezensent: Anne Rank
Personen: Claussen, Johann Hinrich Lilie, Ulrich
Claussen, Johann Hinrich:
Für sich sein : Ein Atlas der Einsamkeiten / Johann Hinrich Claussen u. Ulrich Lilie. - München : Beck, 2021. - 247 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-406-77488-1 kt. : EUR 18.00
Lebenssituationen und Lebensfragen - Signatur: Fd Cla - Buch