Ein Mann aus den USA erlebt die erste Reise nach langer Zeit in sein afrikanisches Heimatland als verstörend.
Rezension
Schon von Beginn an bleibt viel im Debütroman der US-amerikanischen Autorin (Jahrgang 1993) im Vagen. Der mittelalte Ich-Erzähler hat keinen Namen, was auch auf die Orte der Handlung zutrifft. Diese ist eigentlich schnell erzählt, denn es geht nur darum, dass der Protagonist von den USA nach Afrika fliegt und dort seinen früheren Heimatort aufsucht, weil er davon ausgeht, dass es seinem Bruder gesundheitlich schlecht geht. Seine Reise besteht aus einer Abfolge von surrealen Erlebnissen und dem Aufeinandertreffen mit Menschen, die aus ihrem Leben berichten. Der Erzählstil der Autorin beeindruckt. Viele Sätze sind eher kurz. Trotzdem gelingt es ihr in den vielen Szenen, eine atmosphärische Dichte herzustellen. Die Story selbst muss man aber mögen, denn durch die vielen irritierenden Erlebnisse und Begegnungen des Rückkehrers verschwimmt sie immer wieder im Ungefähren. Klar wird aber die Bündelung der Entfremdung zwischen globalem Norden und Süden in einer Person.
Für eine Leserschaft, die bereit ist, sich auf eine nicht leicht zu durchschauende Geschichte über das Fremdsein in der alten Heimat einzulassen.Rezensent: Tobias Behnen
Personen: Binyam, Maya Kemper, Eva
Binyam, Maya:
Galgenmann : Roman / Maya Binyam. Dt. von Eva Kemper. - Berlin : Aufbau, 2023. - 220 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-351-04210-3
Bücher