Philosophieren mit Kind - einmal anders: Poesie, Narration und Meditation statt Dialog und kühle Logik.
Rezension
Drei Fragen stellt das Kind Nora zum Einstieg. Was sind Gedanken? - Was ist denken? - Wie denn? Drei Doppelseiten lang lauscht sie den Antworten, bevor sie weiterfragt. Sind Fragen immer da? Kann man einen Gedanken wollen? Kann man Gedanken festhalten? Können Gedanken verschwinden? Können Gedanken einen wütend machen oder froh? Sind Gedanken wirklich immer in deinem Kopf? Bist du ein Gedanke? Zehn Fragen, eher assoziativ als systematisch. Auf sie antwortet ein unsichtbares Gegenüber - Nora selbst? Die Katze? - bald ausführlich, bald knapp. Stets aber meditativ, annähernd nur, die Frage umkreisend, ungenau: Mal à mal; oft à manchmal; manche à andere. Diese Antworten haften nicht in der Lebenswelt. Deutlich wird aber: Gedanken sind unverfügbar, eigenwillig, kreativ. Und: Die Texte geben Raum für Hanneke Siemensensmas stille, poetische Zeichnungen, die eigentlichen Quellen des Denkens. Kind und Vorleserin können sich eingeladen fühlen zum Philosophieren. Was denkst du?
Das Buch ist anspruchsvoll. Sein Einsatz sollte gut vorbereitet sein. Lohnend in Fortbildungen für Erzieher:innen und Elementarpädagog;innen zum Thema Philosophieren mit Kindern.Rezensent: Martina Steinkühler
Personen: Siemensma, Hanneke Beck, Annelies
Gedanken denken / Annelies Beck. Ill. von Hanneke Siemensma. Dt. von Rolf Erdorf. - Münster : Bohem Press, 2023. - O. Pag. : überw. Ill. ; 27 cm. - Aus d. Niederländ.
ISBN 978-3-95939-223-5 geb. : EUR 22.00
Buch