Der 14jährige Alex steht unter dem Verdacht, eine Nachbarin überfallen zu haben. Als diese ihren Verletzungen erliegt, wird aus Überfall Totschlag.
Rezension
Auftritt einer ostdeutschen Kleinstadt: Trostlosigkeit, Abwanderung, Arbeitslosigkeit und für die Jugend Perspektivlosigkeit. Vor diesem Hintergrund lässt der Autor seinen recht jungen Protagonisten in die Fallstricke der Justiz geraten. Als die alte Fr. Neuhaus nach einem Überfall in ihrer Wohnung ihren schweren Schädelverletzungen erliegt, wird Alex zum Hauptverdächtigen, weil er zu falschen Zeit am falschen Ort war. Noch bevor ihm klar wird, was genau das bedeutet, hat er bereits die Polizei auf dem Hals und einen unangenehmen Ermittler, für den der Fall klar zu sein scheint: Schuldig. Und nach dem sich seine Freunde plötzlich gegen ihn wenden, schweißt das Schicksal ihn und seine Familie wieder enger zusammen. Eine neue und eine andere Freundschaft treten prägend in sein Leben und gemeinsam nehmen die Drei eigene Nachforschungen auf um AlexÆ Unschuld zu beweisen. Dieses Debüt des, aus den alten Bundesländern stammenden, jetzt in Berlin lebenden und arbeitenden Autors trifft den Osten hart. Wenn man das Buch als Spiegel sozialer Brennpunkte sieht, ist die Geschichte ziemlich gut. Auf seine Art wirklich witzig ohne sich über die Tragik des Geschehenen lustig zu machen.
Sehr empfehlenswert für Jugendbuchbestände, auch als Klassenlektüre. Trifft bevorzugt den Nerv 14-jähriger Jungen aber auch für Mädchen nicht uninteressant.Rezensent: Brigitte Elstner-Steinbach
Personen: Höra, Daniel
Höra, Daniel:
Gedisst / Daniel Höra. - Berlin : Bloomsbury, 2009. - 218 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8270-5361-9 kt. : EUR 9.90
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch