Die Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2016 analysiert den wachsenden Hass, der die deutsche Gesellschaft zu spalten droht.
Rezension
Die Publizistin widmet sich der aggressiven Stimmungsmache gegen ethnische und sexuelle Minderheiten in Deutschland und in den USA. Sie geht aber auch auf den Islamischen Staat ein, der mit der Ideologie der æreinenæ islamischen Lehre brutal gegen æabweichendeæ Muslime und Angehörige anderer Religionen vorgeht. Emcke, selbst Angehörige einer sexuellen Minderheit, untersucht mit großem Einfühlungsvermögen etwa das Vorgehen eines aufgebrachten Mobs gegen ankommende Flüchtlinge in Clausnitz oder die Ermordung eines Schwarzen durch rassistische Polizisten. Sie findet die zugrundeliegenden Vorstellungen, die von Ideologen verbreitet werden, wie etwa die eines homogenen Volkes oder einer ænatürlichenæ Sexualität. Im letzten Abschnitt macht sie Vorschläge, wie eine pluralistische Gesellschaft verteidigt werden kann.
Das lesenswerte Buch, das breit in den Medien besprochen wurde, eignet sich gut als Grundlage für Diskussionen. Empfehlenswert.Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Emcke, Carolin
Emcke, Carolin:
Gegen den Hass / Carolin Emcke. - Frankfurt : Fischer, 2016. - 239 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-10-397231-3 geb. : EUR 20.00
Einzelne Richtungen, Einzelfragen - Signatur: Pa 3 Emc - Buch