Ivanji, Ivan
Geister aus einer kleinen Stadt Roman
Buch

Roman über das Geschehen in einer kleinen Stadt im ehemaligen Königreich Jugoslawien vor, während und nach der Zeit des Nationalsozialismus.


Rezension

Der Roman beschreibt das friedliche Zusammenleben von Deutschen, Serben, Ungarn, Roma und Juden Ende der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts: den serbisch-orthodoxen Popen, der zwar nicht glücklich darüber ist, dass seine Tochter sich ausgerechnet in den Sohn des jüdischen Apothekers verliebt, es aber akzeptiert oder den singenden Rechtsanwalts, der im serbisch-orthodoxen Kirchenchor die Soli singt, bei den Katholiken das Ave Maria und natürlich die Gebete in der Synagoge. - Ivanji schreibt einen Roman und doch sind in der Stadt tatsächlich 1278 Juden interniert worden, 38 überlebten. Er beschreibt aber nicht nur die menschlichen "Geister", sondern er läßt auch die Hunde wieder auferstehen. Auch diese haben ihre Eigenarten und führen Revierkämpfe aus, doch ihnen sind Rassenideologien fremd.

Das empfehlenswerte Buch ist leicht zu lesen. Es macht die LeserInnen nicht nur mit dem Schicksal der Juden und Roma im Nationalsozialismus, sondern auch mit einer nahen und doch so unbekannten Region mitten in Europa bekannt.

Rezensent: Caroline Peter


Personen: Ivanji, Ivan

Schlagwörter: Nationalsozialismus Zusammenleben Jugoslawien Ideologie

Ivanji, Ivan:
Geister aus einer kleinen Stadt : Roman / Ivan Ivanji. - Berlin : Picus, 2008. - 198 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-85452-633-9 geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 0002/4446
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