Gertrud und Gertrud
Buch

Zwei Möwenschwestern mit dem gleichen Namen, entzweien sich aufgrund ihrer Verwechselbarkeit und finden wieder zusammen.


Rezension

Mit der Geburt zweier Möwenkinder brechen die Eltern mit einer alten Gewohnheit und geben beiden Mädchen einen Namen. Die Freude über diese Besonderheit schlägt bald in Streit darüber um, aufgrund des gleichen Namens scheinbar der eigenen Identität beraubt zu sein. Nach einer Trennung von den Eltern und dem heimischen Möwenschwarm, nennen sich beide aufgrund eines Zufalls "Emma". Als sie sich nach geraumer Zeit wieder treffen, erkennen beide, dass sie nicht nur wieder den gleichen Namen haben, sondern mittlerweile alle neugeborenen Möwenkinder ebenfalls "Gertrud" heißen. Da sie sich als die Ersten mit diesem Namen sehen, nehmen auch sie den alten Namen wieder an und sind ab sofort unzertrennlich. Für die dem Bilderbuch zugrunde liegende Geschichte erhielt die Autorin Katja Alves den Züricher Theater-Förderpreis "Petit Beurre" und der Verlag bewirbt es als "feinfühlige Auseinandersetzung mit dem Thema Individualität und Gesellschaft". Diese Aussage erscheint mir in Bezug auf das Bilderbuch nicht zutreffend, denn die gemeinte Sinnhaftigkeit der Geschichte ist in sich nicht schlüssig entwickelt und ihre Intention kaum erkennbar. Es ist das erste Kinderbuch der Illustratorin Irene Mehl und sie hat die Geschichte in einer ungewöhnlichen Collagetechnik wunderschön künstlerisch umgesetzt.

Aufgrund der Illustrationen wäre das Buch unbedingt empfehlenswert, die verwirrende Geschichte allerdings weniger. Es entsteht eine auffällige Diskrepanz zwischen Text und Bild.

Rezensent: Sabine Rohdenburg


Personen: Alves, Katja Mehl, Irene

Schlagwörter: Individuum Geschwister

Gertrud und Gertrud / Katja Alves. Ill. von Irene Mehl. - München : mixtvision, 2011. - o. Pag.: überw. Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-939435-33-4 geb. : EUR 13.90

Zugangsnummer: 0002/9343
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Buch