Den Übeln dieser Welt kann nur der Mensch mit Gewissen widerstehen.
Rezension
Das Buch ist kein Ratgeber in konkreten Gewissensnöten. Überhaupt kommt das Gewissen erstaunlich selten vor, und wenn, dann mit so paradoxen Hinweisen wie diesem: "Das Gewissen ist zwar naturgegeben, aber es bedarf der Bildung." Gemeint ist vielleicht: Das Gewissen bedarf der Pflege. Aber auch die Pflege des Gewissens wird nicht vorrangig behandelt. Statt dessen wird die Verderbtheit dieser Welt in vier Kapiteln dargestellt: der Konsumismus, die neuen Liebesverhältnisse und ihre Folgen, Aufrichtigkeit sowie Kinderplanung und Sterbehilfe. Ratschläge, wie ein richtiges Verhalten hier aussehen könnte, bleiben sehr allgemein - und fragwürdig, vor allem wenn es um die theologische Begründung geht. So behaupten die Autoren z.B. allen Ernstes, dass Jesus durchaus auch eine Neigung zum Luxus hatte, wenn er duldete, dass ihm mit teurem Salböl die Füße gepflegt wurden.
Als Ratgeber ungeeignet, als Problembeschreibung polemisch. Vielleicht kann das Buch theologische und politische Diskussionen anstoßen.Rezensent: Matthias Gröbel
Personen: Schockenhoff, Bernhard
Schockenhoff, Bernhard:
Gewissen : Eine Gebrauchsanleitung / Bernhard Schockenhoff und Christiane Florin. - Freiburg : Herder, 2009. - 197 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-451-30118-6 geb. : EUR 16.95
Einzelne Richtungen, Einzelfragen - Buch