Jeder der beiden - Goethe (1749 - 1832), Schiller (1759 - 1805) sagt vom anderen, er sei ihm der wichtigste Mensch gewesen.
Rezension
Einträchtig stehen sie als Denkmalfiguren in Weimar nebeneinander. Doch ein Herz und eine Seele wurden Goethe und Schiller nie. Zu unterschiedlich waren Charakter, Herkunft, Lebensweise. Naturliebe und Intuition bei dem einen, Intellekt und unbedingter Freiheitswille bei dem anderen, der eine vom Schicksal begünstigt, der andere von Krankheit geplagt. Von der ersten Begegnung der beiden in der Karlsschule in Stuttgart vergingen viele Jahre, auch solche mit räumlicher Nähe in Weimar, bis mit der gemeinsamen Arbeit an der von Schiller begründeten Zeitschrift "Die Horen" ihre Freundschaft begann. Gegenseitige Anregung und Kommentierung der Werke des anderen, ausführliche Briefe mit philosophischen und poetologischen Fragen und der lebendige Austausch ihrer Empfindungen prägen ein Jahrzehnt wunderbarer, produktiver Freundschaft. Nach dem frühen Tod Schillers 1805 schreibt Goethe an K. F. Zelter: "Ich dachte mich selbst zu verlieren und verliere nun einen Freund und in demselben die Hälfte meines Daseins."
Detailreich und mit Sachkenntnis geschildert. Mit Epilog, Bibliografie, Personenregister. - Für Klassikerfreunde ein Genuss.Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck
Personen: Safranski, Rüdiger
Safranski, Rüdiger:
Goethe & Schiller : Geschichte einer Freundschaft / Rüdiger Safranski. - 1. Aufl. - München : Hanser, 2009. - 343 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-446-23326-3 geb. : EUR 21.50
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