Geschichte dreier Bildungsaufsteiger im modernen Indien.
Rezension
Arun wächst in einer ärmlichen Hütte gleich neben den Eisenbahnschienen auf. Trotzdem schafft er es, als Student am Indian Institute of Technology in Delhi angenommen zu werden. Dort lernt er Aseem und Virendra kennen, auch sie kommen aus bescheidenen Verhältnissen. Alle drei träumen vom Aufstieg in ein besseres Leben. Virendra wird später an der Wallstreet Milliarden verdienen, Aseem ein Medienstar. Nur Arun, der hier als Ich-Erzähler in einem Brief an seine ehemalige Geliebte Bilanz zieht, geht einen anderen Weg und lebt als Schriftsteller in einem kleinen Bergdorf im Himalaya. Es ist die Zeit der New Economy, in der nicht nur die Menschen im modernen Indien vom Fortschritt träumen und dem wirtschaftlichen Erfolg hinterherjagen. Und dabei oft ihre eigenen Wurzeln vergessen und sich fragen lassen müssen, welchen Preis die indische wie auch die westliche Gesellschaft bereit ist, für den materiellen Wohlstand zu zahlen. Pankaj Mishra hat mit seinem sozialkritischen Roman über die Folgen der Globalisierung ein Buch verfasst, das zum Nachdenken über die eigenen Werte anregt.
Gerne empfohlen allen an Indien, seiner Widersprüchlichkeit und Kraft Interessierten.Rezensent: Dagmar Paffenholz
Personen: Mishra, Pankaj Wilm, Jan
Mishra, Pankaj:
Goldschakal : Roman / Pankaj Mishra. Dt. von Jan Wilm. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2023. - 414 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-10-397156-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher