Die spannende Lebensgeschichte des Musikers als Dokument des frühen 19. Jahrhunderts.
Rezension
Aus der Vielzahl von Briefen, Kompositionen und Zeugnissen zu Mendelssohn Bartholdy hat die Autorin ein äußerst lebendiges Bild des musikalischen Ausnahmetalents entwickelt. Nicht nur Felix, sondern die ganze Familie hatte Talente, die sie durch großen Fleiß zur Vollkommenheit brachte. Insbesondere auch seine Schwester Fanny, der jedoch als Frau eine eigene Karriere verwehrt war. Es ging nicht nur darum, die kulturelle Familientradition zu pflegen. Die Mendelssohns fühlten sich als deutsche Bürger wegen ihres jüdischen Glaubens ständig in Gefahr. Schon die Kinder bekamen die stets latente Diskriminierung zu spüren. Erfolg, ob als Künstler, Bankier oder bei der Eheschließung, erschien als eine mögliche Form der Absicherung. Aber die Gesellschaft in der Zeit nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon und vor dem Revolutionsjahr 1848 brodelte. Die sozialen und politischen Gegensätze erlebte Felix auch auf seiner Grand Tour durch Europa, und sie wirkten vielfältig auf ihn ein.
Diese Biografie liest sich flüssig wie ein Familien-, Liebes- oder Eheroman und erklärt doch ganz "nebenbei" ein wichtiges Kapitel europäischer und deutscher Kulturgeschichte.Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Marschner, Rosemarie
Marschner, Rosemarie:
Good Morning, Mr. Mendelssohn : Roman / Rosemarie Marschner. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2017. - 509 S. : 21 cm
ISBN 978-3-423-26142-5 kt. : EUR 16.90
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Mar - Buch