Über Zusammenhänge und wechselseitige Beziehung von christlicher Sakralarchitektur und den von ihr in den Gebäuden zu erfüllenden, sich im Laufe der Jahrhunderte wandelnden Funktionen.
Rezension
An markanten Beispielen, die für die jeweilige Epoche aussagekräftig sind, wird gezeigt, wie Außen- und Innenwelt von christlichen Bauwerken aufeinander bezogen sind, und daher oft schon während der langen Bauphasen Veränderungen vorgenommen werden mussten. Hatten die ersten christlichen Gemeinden sich in schlichten Hauskirchen versammelt, so trat nach der konstantinischen Wende und dem Bau großer Basiliken, die zugleich den Herrschaftsanspruch dokumentierten, eine zunehmende Prachteinfaltung ein. Sie zog sich von den romanischen Domen, über die gotischen Kathedralen bis zu den goldgeschmückten Barockkirchen durch. Bunt und vielfältig war die Nutzung durch Klerus einerseits und Kirchenvolk andererseits. Hier brachte die nachreformatorische Zeit - wenn auch erst zögerlich - eine enorme Veränderung für die Bauwerke. Ein kaleidoskopartiges Füllhorn von heiligen und unheiligen Geschichten öffnet der Autor dem neugierigen kirchennahen und kirchenfernen Laien und nimmt ihn mit auf eine spannende Entdeckungsreise. Denn die Geschichte des Kirchenbaus ist - so sein Resümee - ein kulturhistorischer Leckerbissen aus 'steingewordenen Paradoxien'.
Gern empfohlen für an Kirchen-, Kunst- und Kulturgeschichte, Architektur und Sozialgeschichte interessierte Leser, die aus dem Rückblick auch Aspekte für die Gegenwart gewinnen können.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Jaeger, Christof Claussen, Johann Hinrich
Claussen, Johann Hinrich:
Gottes Häuser : oder die Kunst, Kirchen zu bauen und zu verstehen / Johann Hinrich Claussen. In Zusammenarbeit mit Christof Jaeger. - München : Beck, 2010. - 287 S. : Ill. ; 25 cm
ISBN 978-3-406-60718-9
Kirchengeschichte, Theologiegeschichte - Signatur: Cc 1 - Bücher