Eine Sammlung der Selbstaussagen Luthers, zusammengestellt zu seiner Lebensgeschichte.
Rezension
Bücher über Luther werden im Moment nicht gezählt, sondern in Kilo gewogen. Warum sollte man nun also dieses Luther-Buch kaufen und lesen? Ganz einfach der Sprache des Reformators wegen! Der Kunsthistoriker Günter Scholz lässt den Wittenberger im Original zu Wort kommen und seine Geschichte erzählen. Schaut man ins Inhaltsverzeichnis, wird einem klar, dass hier nicht jedes Thema tiefgründig und gelehrt behandelt werden kann. Es sind vielmehr Schlaglichter. So wird z.B. das Übersetzen auf sieben schmalen Seiten verhandelt. Dafür hört man den Reformator im O-Ton und das mag dazu beitragen, dass sich das Gesagte dauerhafter im Gehirn festkrallt. Und noch etwas ist zu bemerken: Der Autor redet den polternden Mönch nicht schön, bei machen Zitaten hält man die Luft an und es gibt wohl keine Seite, die man als politisch korrekt bezeichnen kann. Deswegen sollte es nicht das einzige Buch sein, das man über Luther und die Reformation liest. Aber diese Gefahr droht dieser Tage ja kaum.
Für alle Menschen, die Freude an der Sprachgewalt des Wittenberger Reformators haben, für alle, die einen anderen Blick auf das Innenleben Luthers werfen möchten.Rezensent: Volker Dettmar
Serie / Reihe: bp 6255
Personen: Scholz, Günter
Scholz, Günter:
„Habe ich nicht genug Tumult ausgelöst?! : Martin Luther in Selbstzeugnissen / Günter Scholz. - München : Beck, 2016. - 240 S. : Ill. ; 18 cm - (bp 6255)
ISBN 978-3-406-69811-8
Kirchengeschichte, Theologiegeschichte - Signatur: Cc 1 - Bücher