Wie Gerüchte bzw. Vorurteile entstehen.
Rezension
Das breite Lächeln der Wölfin erschreckt ein kleines Lamm so sehr, dass es den befreundeten Schweinen erzählt, ein böser Wolf habe es beißen wollen. Auf dem Weg über Gans, Esel, Ratte, Hühner und weitere Tiere (sowie, aber nur im Bild, auch Rotkäppchen) wird der Wolf zum Monster - alle geraten schon in Panik, wenn sie nur das Wort hören. Als die Wölfin wiederum zufällig zwei Meisen von einem grausamen Monster im Wald reden hört, läuft sie davon und verlässt den Wald für immer. Damit endet das Buch. Deutlich wird, wie aus Angst entstandene Gerüchte oder "Übertreiben" (so eine im Buch häufig gewählte Formulierung) die Wahrheit verzerren. Leider wird den Tieren in der Geschichte nicht die Chance gegeben, in erneuter Begegnung ein realistisches Bild voneinander zu gewinnen - zu dem ja auch gehören würde, dass der Wolf an Tieren durchaus Geschmack findet, wenn er Hunger hat. Die Illustrationen in zurückhaltenden Farben zeigen die (nicht vermenschlichten) Tiere ohne viele verspielte Details.
Möglich im Kindergartenalter als Anregung für Gespräche und Weiterdenken zum Thema.Rezensent: Griet Petersen
Personen: Gréban, Quentin
Gréban, Quentin:
Habt ihr schon vom Wolf gehört? / Quentin Gréban. Dt. von Seraina Maria Sievi. - Zürich : Orell Füssli, 2017. - O. Pag. : überw. Ill. ; 28 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-280-03538-2 geb. : EUR 14.95
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 Gre - Buch