Reisebeschreibung des Harz, gleichzeitig Reise in die Vergangenheit der eigenen Familie.
Rezension
Nach dem Tod des Vaters gerät eine rote Kladde mit Aufzeichnungen und ein Landschaftsbild in die Hände der Tochter. Die Tochter befragt das Bild danach, was es über den Vater, über Heimat, am Ende über sie selbst zu erzählen vermag. Die Kunstbetrachtung führt bald vom Bild weg hinein in die Harzlandschaft der Herkunft, hinein in eine Vergangenheit nach der das Heimweh zehrt, deren Wegbahn schon zugewachsen, ungangbar geworden ist. Es ist eine unwirtliche Einöde mit grob geschnitzten Charakteren, die mit der Gegenwart in der Ferne wenig zu tun hat und von der es sich zu verabschieden gilt, um einen Schritt weiterzukommen. Als Vergangenheitsreise ganz anderen Charakters als etwa Heines Harzreise.
Poetisch und wortgewaltig. Konfrontation der Gegenwart mit der Vergangenheit. Empfehlenswert für LeserInnen, die der eigenen Familiengeschichte auf der Spur sindRezensent: Alberto Bonchino
Personen: Dieckmann, Dorothea
Dieckmann, Dorothea:
Harzreise : Eine Erzählung / Dorothea Dieckmann. - Frankfurt am Main : Weissbooks, 2008. - 109 S.: Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-940888-31-0 geb. : EUR 14.00
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