Egger, Simone
Heimat Wie wir unseren Sehnsuchtsort immer wieder neu erfinden
Buch

Heimat hat in Zeiten von Globalisierung und Migration, von Internet und Handy eine neue Bedeutung bekommen.


Rezension

In allen Kulturen gibt es Worte für das Gefühl des Dazugehörens, Angenommenseins oder sich Wohlfühlens. Der Ort, an dem man aufwuchs, prägt für den Rest des Lebens. Aber Heimat ist trotz aller statischen Anmutung immer schon ein Prozess gewesen. Das betrifft auch die, die "daheim" geblieben sind. Entsprechend groß ist die Sehnsucht, Heimat mit neuem Leben zu füllen. Das reicht von nostalgischen Zeitschriften wie der "Landlust" bis hin zum Boom des Heimatkrimis, vom Kochen in "Globalistan" bis hin zu Leerformeln wie "I love New York" auf dem T-Shirt des Bauern, der noch nie seine Scholle verlassen hat. Die Wege sind unterschiedlich, aber als Ziel der Heimatsuche heute beschreibt die Autorin den Wunsch der Menschen, in einem Beziehungsnetzwerk zu leben, in das sie sich einbringen können und das sie trägt. Gelingt das, dann kann Heimat überall sein.

Eine fundierte, geschickt illustrierte, manchmal etwas unpräzise, aber sehr gut lesbare Einführung in die aktuelle Heimat-Diskussion. Ein Plädoyer für Heimat ohne Ideologie.

Rezensent: Rüdiger Sareika


Personen: Egger, Simone

Schlagwörter: Heimat Zuhause

Egger, Simone:
Heimat : Wie wir unseren Sehnsuchtsort immer wieder neu erfinden / Simone Egger. - München : Riemann, 2014. - 317 S. : Ill. ; 24 cm
ISBN 978-3-570-50162-7 geb. : EUR 19.99

Zugangsnummer: 2014/0111
Allgemeines, Einführungen, Hilfswissenschaften - Signatur: Ga Egg - Buch