In München wird nicht nur eine schöne Exilrussin vermisst, es gibt auch zwei Leichen. Kommissär Reitmeyer ermittelt.
Rezension
Am Vorabend des Aufstiegs der Nazis ist in Babylon München die Hölle los. Nach der Oktoberrevolution haben sich hier russische Exilmonarchisten niedergelassen und genau aus dem Kreis verschwindet eine junge, wunderschöne Adelige. Ihre verzweifelte Mutter beauftragt Rechtsanwalt Leitner und stellt eine große Geldsumme in Aussicht, wenn er die Frau findet. Fast gleichzeitig werden zwei Männer von Unbekannten im Münchner Stadtgebiet erschossen. Kommissär Reitmeyer, Leitners ältester Freund, schaltet sich ein und ermittelt in allen Richtungen. Dadurch bekommt er es mit den verschiedensten Milieus zu tun und erlebt die Umtriebe jener Zeit hautnah mit. In seinem dritten Fall beweist Reitmeyer, dass er eine Spürnase hat und auch jenseits seines Berufes eine gute Figur macht. Interessierte jener Zeit kommen voll auf ihre Kosten, denn die Ereignisse zeigen sich historisch fundiert und rasant; Menschen, die gerne spannende Krimis mit viel Zeit- und Lokalkolorit lesen, werden sicher nicht enttäuscht.
Nachdrückliche Leseempfehlung, vor allem für jene, die z.B. auch die Krimis von Uwe Klausner und seinem Kommissar Sydow zu schätzen wissen.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Felenda, Angelika
Felenda, Angelika:
Herbststurm : Kriminalroman / Angelika Felenda. - Berlin : Suhrkamp, 2020. - 436 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-518-47099-2 kt. : EUR 11.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: SL Fel - Buch