Akhtar, Ayad
Himmelssucher Roman
Buch

Das Erwachsenwerden eines muslimischen Jungen in der westlichen Welt.


Rezension

Der Autor Ayad Akhtar, 41, selbst in Milwaukee als Sohn pakistanischer Einwanderer aufgewachsen, hat - so sagt er - vieles aus seinem Leben in seinem Debütroman "Himmelssucher" verarbeitet. Hayat, sein Protagonist, ist zehn Jahre alt und lebt in Milwaukee Ende der siebziger Jahre, als eine Jugendfreundin seiner Mutter von Pakistan nach Amerika kommt, auf der Flucht aus einer unglücklichen Ehe. Mina fasziniert Hayat, wird zur Vertrauten, weckt seine erotischen Gefühle und festigt aber auch seinen Glauben und die Kenntnis des Koran. Als sie in zweiter Ehe einen jüdischen Amerikaner heiraten möchte, intrigiert Hayat aus Eifersucht gegen diese Beziehung; "mobilisiert" den konservativen Ex-Ehemann Minas. Mina flüchtet in eine zweite muslimische, dem Glauben gemäße Ehe und muss alle Demütigungen ertragen, für die der Koran ihren Ehemann und "Gebieter" autorisiert. Hayat erkennt seine Schuld, die ihm schlussendlich von Mina aber vergeben wird.

Neben einem Entwicklungs- und Familienroman fasziniert der Roman mit der authentischen und ganz nahen Auseinandersetzung mit dem muslimischen Ritus. Ein mühelos, flüssig zu lesendes Buch, das man sehr empfehlen kann.

Rezensent: Christiane Spary


Personen: Akhtar, Ayad

Schlagwörter: Islam Fundamentalismus Selbstbestimmung

Akhtar, Ayad:
Himmelssucher : Roman / Ayad Akhtar. Dt. von Karl-Heinz Ebnet. - München : Carl´s Books, 2012. - 381 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-570-58516-0 kt. : EUR 14.99

Zugangsnummer: 0003/1133
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch