Aust, Stefan
Hitlers erster Feind Der Kampf des Konrad Heiden
Buch

Eine Geschichte der frühen Entlarvung von Hitlers mörderischem Allmachtswillen Dank genauer journalistischer Recherche.


Rezension

Konrad Heiden hatte schon zu Beginn der 20er Jahre als Student der Rechtswissenschaft in München Gelegenheit, den zwölf Jahre älteren Adolf Hitler als Propagandaredner und Vorsitzenden der NSDAP zu beobachten. Heiden begann die Auftritte Hitlers in der Öffentlichkeit systematisch zu besuchen und auszuwerten. Außerdem studierte er aufmerksam die Schriften des Agitators und recherchierte im gesamten politischen Umfeld. Nach Abschluss seines Studiums schrieb er als Journalist für die Frankfurter Zeitung hauptsächlich über die Aktivitäten Hitlers und dessen Partei. Im Gegensatz zu den meisten seiner Zeitgenossen hatte Heiden "Mein Kampf" nicht nur gelesen, sondern die darin geäußerten Ungeheuerlichkeiten im Handeln der Nazis wiedererkannt und vor den weiteren, voraussehbaren Schritten gewarnt. Seine Bücher waren erste Analysen und Kampfschriften zugleich. Alle wichtigen Arbeiten über das Dritte Reich beziehen sich auf Heiden, trotzdem ist er bisher in Deutschland kaum wahrgenommen worden.

Eine spannend zu lesende Biografie im "Spiegel"-Stil. Wichtig sowohl für die historische Debatte als auch für die Auseinandersetzung mit Populismus und postfaktischer Politik.

Rezensent: Rüdiger Sareika


Personen: Aust, Stefan

Schlagwörter: Journalismus Biographie Populismus

Aust, Stefan:
Hitlers erster Feind : Der Kampf des Konrad Heiden / Stefan Aust. - Reinbek : Rowohlt, 2016. - 382 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-498-00090-5 geb. : EUR 22.95

Zugangsnummer: 2014/3844
Geschichte des 20. Jahrhunderts (1914-1945) - Signatur: Gg Aus - Buch