Bilderbuch über den Umgang eines Jungen mit seiner Sprachbehinderung.
Rezension
Buchstaben und Wörter - sie klingen im Kopf des Jungen, können und wollen jedoch nicht aus dem Mund heraus. Sie stecken fest und verhaken sich. Er bleibt stumm, besonders in der Schule. Seine Angst und Bedrängnis sind groß. Sein Vater nimmt ihn mit an den Fluss. Dort zeigt er ihm, wie das Wasser wirbelt, vorwärtsdrängt und sich überschlägt - so wie die Worte im Mund des Jungen. Hinter den Stromschnellen gleitet das Wasser sanft voran. Der Junge "ist wie der Fluss" und es gelingt ihm, am nächsten Tag in der Schule wie der Fluss zu sprechen. In wenigen kurzen eindrücklichen und außerordentlich berührenden Sätzen beschreibt Jordan Scott das Erleben des stotternden Jungen sowie das Verständnis und die liebevolle, annehmende Zuwendung seitens des Vaters. Die äußerst gelungenen, ausdrucksstarken, großflächigen, teils aquarellhaft unscharfen Illustrationen spiegeln die tiefen Gefühle wider und verdeutlichen sie - die Angst und Lähmung und die Ruhe, Erkenntnis, Akzeptanz und Stärkung am Fluss.
Ein ganz besonderes Buch, das Behinderung, Verständnis, Mut und Akzeptanz thematisiert. Ein "Muss" für alle Büchereien, denen die Fragen nach Inklusion und Teilhabe und einer gerechten und sozialen Gesellschaft am Herzen liegen.Rezensent: Anne Rank
Personen: Smith, Sydney Scott, Jordan
Ich bin wie der Fluss / Jordan Scott. Ill. von Sydney Smith. Dt. von Bernadette Ott. - Stuttgart : Aladin, 2021. - O. Pag. : überw. Ill. ; 28 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-8489-0197-5 geb. : EUR 18.00
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 Ich - Buch