Die Bestandsaufnahme einer deutschen Muslima mit Migrationshintergrund, die als Berufssoldatin bei der Bundeswehr dient.
Rezension
Nariman Hammouti-Reinke ist Muslima mit marokkanischen Wurzeln. Und sie ist Offizierin, hat zwei Bundeswehreinsätze in Afghanistan hinter sich gebracht. Dass sie sich immer wieder für einen dieser Umstände rechtfertigen muss, nimmt sie zum Anlass für eine biografische Abhandlung über den Umgang der Bundeswehr und der ganzen Gesellschaft mit Migranten, mit Moslems und mit Frauen. Gleichzeitig hält sie damit ein Plädoyer für die Bundeswehr und fordert: Redet die Bundeswehr nicht schlecht, sonst wird sie langsam zu dem, was ihr jetzt schon nachgesagt wird. Große Bedeutung hat für Hammouti-Reinke, die sich im Verein "Deutscher Soldat e. V." für die Interessen von Soldaten mit Migrationshintergrund engagiert, der Begriff Kameradschaft, der ihrer Meinung nach wieder positiver wahrgenommen werden sollte. Sie versucht ein sachliches, grundsätzlich positives Bild der Bundeswehr zu zeichnen, spricht aber auch Probleme deutlich an und macht Vorschläge zur Verbesserung verkrusteter Strukturen.
Ein anregender und erhellender Blick von innen auf die Bundeswehr, ein Plädoyer für Wertschätzung, Diversität und menschenfreundliche Strukturen, eine gute Diskussionsgrundlage.Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Mendlewitsch, Doris Hammouti-Reinke, Nariman
Hammouti-Reinke, Nariman:
Ich diene Deutschland : Ein Plädoyer für die Bundeswehr - und warum sie sich ändern muss / Nariman Hammouti-Reinke mit Doris Mendlewitsch. - Reinbek : Rowohlt Polaris, 2019. - 255 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-499-63396-6 kt. : EUR 14.99
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Ham - Buch