Der Pastor und Moralist Friedrich Schorlemmer setzt sich in jeweils für sich stehenden Aufsätzen mit Künstlern und deren Verhältnis zu religiösen Themen auseinander.
Rezension
Friedrich Schorlemmer beschäftigt sich als Liebhaber von Kunst und als politischer, kritischer Theologe mit G. E. Lessing, F. Schiller, J. W. von Goethe, H. Hesse, Paul Gerhardt, W. A. Mozart, H. Domin, L. Tolstoi, D. Sölle, E. Barlach, F. Fühmann und B. Brecht. Der Buchtitel und die einzelnen Überschriften der Aufsätze beschreiben treffend, was Schorlemmer wertvoll und bedeutsam an ihnen für unsere Zeit erscheint. Die einzelnen Aufsätze über die jeweiligen Künstler heben inhaltlich heraus, was Schorlemmer als verbindende und verbindliche Wahrheit erscheint. Schorlemmer glänzt rhetorisch in seinen engagierten Miniaturen, die ethische und religiöse Gegenwartsfragen erhellen. Eine Eigenart ist es, unvermittelt aus der Vergangenheit in die Gegenwart zu springen und ethische Verhaltensweisen zu kontrastieren. Wie ein Fährtensucher liest er die Werke der Künstler und findet Spuren von der Schönheit des Menschen, vom Lebensmut, der Hoffnung, dem Zweifel, dem Trotzdem. Besonders gelungen sind ihm die Arbeiten zu Franz Fühmann, Barlach, Tolstoi und Schiller. Hier kommt sein eigener in seiner Person liegender kritischer Nervus hermeneutisch am stärksten zum Tragen.
Für LeserInnen, die die religiöse Seite verschiedener Künstler kennenlernen wollen.Rezensent: Martin Schulz 11.04.07
Personen: Schorlemmer, Friedrich
Schorlemmer, Friedrich:
Ich habe keinen Gott. Aber Gott hat mich : Die Künstler und die Religion / Friedrich Schorlemmer. - 1. Aufl. - Berlin : Aufbau, 2007. - 256 S. ; 19 cm. - (Aufbau Taschenbuch ; 8149)
ISBN 978-3-7466-8149-8 kt. : EUR 8.95
Glaube und Theologie im Gespräch (z.B. Auseinandersetzung mit Wissenschaften, Religionen und Weltanschauungen) - Buch