Witzige Geschichte eines Anwalts mit Versager-Gefühlen, der sein Selbstwertgefühl wiederfindet.
Rezension
Vincenzo Malinconico ist ein wenig erfolgreicher Anwalt, 42 Jahre alt und wie sein Name sagt, Melancholiker. Er ist ein sympathischer Verlierertyp, seine Frau hat ihn verlassen, die beiden Kinder sind schwierig. Er schlägt sich so durch, versucht integer zu bleiben und seine Nachbarn zu ertragen, während er auf Mandanten wartet. Da muss er als Pflichtverteidiger ein Mitglied der Camorra verteidigen. Mit viel Selbstironie schildert der Ich-Erzähler seine Situation und seine Versager-Gefühle, bis eine Affäre mit einer bildschönen Kollegin schließlich sein Selbstwertgefühl stärkt. Die höchst amüsante Schilderung der alltäglichen Missverständnisse, des komplizierten Familienlebens, der schrägen Nachbarn, der verrückten Bürokratie und der Verflechtungen der Camorra verbirgt eine scharfsinnige Analyse der süditalienischen Gesellschaft und der Geschlechterbeziehung.
Die amüsante und hintergründige Lektüre des italienischen Autors, der selbst Anwalt ist, ist für alle Büchereien bestens geeignet.Rezensent: Ileana Beckmann
Personen: De Silva, Diego
De Silva, Diego:
Ich habe nichts verstanden : Roman / Diego De Silva. Dt. von Christiane Rhein. - München : Luchterhand, 2009. - 366 S. ; 19 cm. - Aus d. Ital.
ISBN 978-3-630-62174-6 kt. : EUR 10.00
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