USA 1926-1935. Prohibition. Und mittendrin: Joe Coughlin - Gangster, Schmuggler, Liebender.
Rezension
Dennis Lehane ist ein Techniker. Der Mann weiß ganz genau, wie man seine Leserschaft in Atem hält. Und definitiv weiß er, wie ein Verbrecherroman auszusehen hat. Nämlich genau wie dieses Werk: Wir begleiten Joe Coughlin, einen kleinen Ganoven, der in Boston dunkle Handlangertätigkeiten ausführt. Joe, dessen Verhältnis zu seinem Vater, der bei der Polizei arbeitet, gespannt ist, pflegt die "geschäftlichen" Beziehungen, die er hat, und wird langsam aber sicher mächtiger innerhalb der Südstaaten-Mafia. Seine Schwäche heißt vor allem: Emma. Und der Teufel weiß: Auch die klitzekleinste Schwäche kann einen wie Joe Kopf und Kragen kosten... Lehane erzählt diesen Stoff, wie man ihn erzählen muss - voller Emotion, doch ohne echte Moral. Und genau damit gewinnt die raffinierte Story zusätzliche Tiefe: Wie muss ein Mensch sein, um in einem kriminellen Umfeld überleben zu können? Und wo bleibt das persönliche Glück? Die Antwort liegt verborgen im Sprachduktus dieses Werkes.
Atemloses und dennoch nachdenklich machendes Gangster-Epos eines begnadeten Erzählers: Dieses Werk darf in allen Büchereien einen Platz finden.Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Lehane, Dennis
Lehane, Dennis:
In der Nacht : Roman / Dennis Lehane. Dt. von Sky Nonhoff. - Zürich : Diogenes, 2013. - 583 S. ; 19 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-257-86232-4 geb. : EUR 22.90
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